Erfolgreiches
Festwochenende bei strahlendem Sonnenschein
Viel geboten wurde den zahlreichen Besuchern am
Festwochenende in den verschiedenen Lauben im Walddorfer Ortskern. Doch den
eindeutigen Höhepunkt bildete am Sonntag der riesige Festzug mit 57 Wagen und
Gruppen. Alle hatten sich zur 800-jährigen Walddorfer Geschichte stilvoll und
originalgetreu eingekleidet und das jeweilige Thema mit ausserordentlich viel
Engagement und Kreativität in prächtig geschmückte Wagen und perfekt gekleidete
Laufgruppen umgesetzt. Viele Zuschauer säumten den Weg durch ganz Walddorf und
begrüßten alle Festzugsteilnehmer mit einer Begeisterung, die auf die
Mitwirkenden im Festzug ansteckend wirkte und die Teilnahme so auch für die
Laufgruppen zu einem einmaligen Erlebnis machte.
Gleich nach den Festreitern erinnerte eine Gruppe Mönche an die erste
urkundliche Erwähnung Walddorfs 1204 in einem Papstbulletin.
Die Getreideernte zu Großvaters Zeiten hatte unsere Laufgruppe mit Bauern und
Bäuerinnen zum Thema. Zünftig gekleidet, die Gabeln und Sensen geschultert, sah
man die Feldarbeit der 50er-Jahre vor dem geistigen Auge aufleben. Auch ein
Großbauer mit Schaftstiefeln und Stock, sowie vesperkorbtragende Bäuerinnen
begleiteten den Garbenwagen, der die Garben für die Dreschvorführung geladen
hatte. Das Gründungsjahr unseres Vereins 1873 repräsentierte eine
Fahnenabordnung in der geschichtlichen Folge des Umzuges.
Großer Andrang herrschte am Sonntagnachmittag hinter der Volksbank bei der
alten Dreschmaschine. Willi Durst und seine Helfer zeigten eindrücklich, wie
schweißtreibend und staubig das Ausdreschen der Getreidegarben früher war.
Angetrieben wurde die Dreschmaschine zwar über einen Riemenantrieb von einem
alten Traktor, doch die Beschickung mit Garben, das Kontrollieren der Siebe und
das Abfüllen der Körner in Säcke war körperliche Schwerstarbeit. Danach boten
kühle Getränke und Steaks und Rote vom Grill in unserer Laube eine willkommene
Erfrischung, was viele Besucher gerne nutzten.
Doch schon ab Samstag ging es bei uns steinhart zur Sache. Steinmetzmeister Uwe
Schallenberg -in traditioneller Zunftkleidung- stellte im Laufe des
Festwochenendes ein überdimensionales Abbild der offiziellen Gedenkmedaille
„800-Jahre-Walddorf“ aus Stein fertig, das zu Erinnerung an das
Jubiläum beim Walddorfer Rathaus aufgestellt werden soll. Die Kinder meißelten
mit Begeisterung an einer Vogeltränke und stellten dabei doch fest, wie
aufwändig diese - so einfach aussehende - Arbeit ist.
Da war es für die Kleinen einfacher mit einer manuellen Prägeeinrichtung, vom
Aufbau her eine Spindelpresse mit beeindruckendem Schwungrad, eine eigene
Medaille mit dem Motiv „800-Jahre Walddorf“ in einen Rohling aus
Metalllegierung zu prägen. Mit Begeisterung wurde das Schwungrad gedreht und
der Stempel mit dem Hammer nachgeklopft.