Vorabendkonzert des Uhlandgau am 24.02.2007 in Walddorfhäslach
Namensänderung -
Abschied vom Uhlandgau. Vereine jetzt im »Chorverband Ludwig Uhland« beisammen
Wider ein verstaubtes Image
95 Ja-Stimmen und sechs
Enthaltungen gab es am Sonntag beim Gautag in Walddorfhäslach für die Namensänderung
von Uhlandgau in »Chorverband Ludwig Uhland«. Zuvor hatte die Chorgemeinschaft
Liedertafel Concordia Reutlingen einen Antrag auf Beibehaltung des Namens
gestellt, für den es aber nur 49 Ja-Stimmen gab. Ihre Argumente wie »Tradition«
und Kosten für Satzungsänderung und neue Briefköpfe überzeugten nicht.
Sie singen jetzt nach dem Beschluss der Chöre bei ihrem Treffen in Walddorfhäslach
im »Chorverband Ludwig Uhland«. Bis zu seinem Konzert in Rom Ende September
wird sich auch der Gauchor einen neuen Namen gegeben haben. FOTO: SANDER
»Chorverband trifft die Sacharbeit besser und moderner«, so der Präsident des
Schwäbischen Sängerbundes, Dr. Lothar Menz, der während des Gautags als Dank
für seine Verdienste um den Chorgesang zum Ehrenmitglied des alten Uhlandgaus
und neuen »Chorverbands Ludwig Uhland« ernannt wurde. »Der Name ist sicher
nicht alles«, so Menz, aber zu jedem Produkt gehört ein Name, der ankommt, der
verstanden wird und in die Zeit passt.«
Qualität, Vielfältigkeit und Nachwuchsförderung seien die wichtigen Ziele für
den Chorgesang, der Name sei dabei ein wichtiges Signal, so Menz vor der
Diskussion um die Namensänderung.
Wertvolle Kulturarbeit
Die neue Chorverbands-Präsidentin und nun ehemalige Gaupräsidentin Irmgard
Naumann forderte dazu auf, den Ist-Zustand zu überdenken. »Wenn die Jugend uns
vorwirft, das Repertoire sei verstaubt und die Vereinsführung nicht zeitgemäß,
sollten wir nicht verletzt tun, sondern das als Anlass nehmen über uns
nachzudenken.« Naumann hob hervor, dass für Jugendliche »Gau« eine andere
Bedeutung habe als für die ältere Generation. »Wir sollten stolz darauf sein,
das wir keinen Namen aufoktroyiert bekommen, sondern ihn frei wählen können«,
sagte sie weiter.
Sie machte deutlich, dass der Chorverband und damit auch die einzelnen Chöre
wertvolle Kulturarbeit leisteten. Dazu trage auch die Konzertreise nach Rom bei.
Ein Beispiel für gelungene Gesangsarbeit lieferte der Liederkranz Walddorf
sowohl bei dem Treffen am Sonntag, als auch zusammen mit dem
Liederkranz-Kirchenchor Seebronn und dem Liederkranz Schlaitdorf beim
anspruchsvollen Vorabendkonzert mit internationalen Liedern. Der Männerchor
hatte das Konzert eröffnet »mit einem Chorklang, welcher den Zuhörer vom
ersten Moment an fesselnd mitnimmt«, so Chormeister Jürgen Knöpfler.
Brücken schlagen
Bürgermeisterin Silke Höflinger würdigte den Verein als »ein Aushängeschild
unserer Gemeinde« und bedankte sich bei den beteiligten Chören für das »wunderschöne
Konzert«.
Reutlingens Landrat Thomas Reumann sieht »Chorfeste als Ecksteine gegen
Vereinsamung, Orientierungslosigkeit und Ellenbogenmentalität. Die Mitglieder
der Chöre vermitteln Lebensfreude, Wir-Gefühl und den menschlichen Brückenschlag
zwischen Jung und Alt.«
Renate Sautter wurde für 25 Jahre Kinderchor-Betreuung im Gesangverein Eningen
und Gerhard Veit für 35 Jahre Ehrenamt als Kassenwart beim Liederkranz Walddorf
geehrt. Konrad Blank vom Sängergau Ulm, der ein Volkslied-Archiv mit 40 000
Titeln aufgebaut hat, wurde für 43 Jahre im Ehrenamt ausgezeichnet; Rainer
Elsner nach 20 Jahren als stellvertretender Jugendreferent verabschiedet. (GEA)
Konzertreise
Eine Konzertreise werden die Projektchöre des »Chorverbands Ludwig Uhland« im
Herbst nach Rom unternehmen. Unter der Leitung von Chormeister Jürgen Knöpfler
boten sie am Sonntag in der Walddorfhäslacher Gemeindehalle beim letzten Gautag
eine beeindruckende Hörprobe ihres musikalischen Könnens.
»Denn er hat seinen Engeln befohlen« von Felix Mendelssohn-Bartholdy erklingt
auch beim Hochamt mit Kardinal Walter Kasper im Petersdom am Sonntag,
30.September, das der Projektchor musikalisch gestaltet. (mar)