GEA - Zeitungsbericht vom
Straßenfest 2004
Show start Show stop Bild zurück Bild vor
Straßenfest - Schlepper, Mopeds, alte Kutschen. Silke
Höflinger suchte sich einen Dienstwagen aus.
Bürgermeisterin auf Abwegen.
VON GUNTHER REINHARDT
WALDDORFHÄSLACH. »Tatü-Tatata«, dröhnt
scheppernd kurz nach 14 Uhr die Sirene des knallroten Opel Blitz.
»Sie tut noch«, freut sich Hans Durst. »Zum Starten
hat's nämlich nicht gereicht«, gibt er zu. Durst ist
eigentlich moderne Feuerwehrautos gewohnt. Doch diesmal nimmt er in
einem Uralt-Modell Platz, mit dem er den Auto-Corso beim
Oldtimer-Treffen in Walddorf anführt. Über hundert Schlepper,
Motorräder und Autos - die meisten älter als ein halbes
Jahrhundert - ratterten am Sonntag im Rahmen des Straßenfestes
durch Straßen Walddorfs.
Ich fahr mit meinem Goggo nach Marokko - oder wenigstens nach
Walddorfhäslach zum Straßenfest. FOTO: REINHARDT
Stars waren die Arbeitstiere. Bei Gottlieb Wezel hatten 108
Automobil-Nostalgiker ihre Fahrzeuge zum 4. Oldtimer-Treffen
angemeldet. »Und alle, die eine Straßenzulassung haben,
fahren auch mit«, sagte Wezel kurz vor dem Start des
Oldtimer-Festzugs. Die Schaulustigen, die sich zahlreich rund ums
Festzelt im Ortszentrum versammelt hatten, bekamen kurze Zeit
später einiges zu sehen: neben glitzernden Chrom und
glänzenden Lack, auch jede Menge qualmende Dieselaggregate. Denn
die Stars der Autoshow hießen nicht unbedingt Spider, Mercedes
oder Isetta; waren nicht der Ford Rheinland aus dem Jahr 1934 oder die
BMW R 69 aus dem Jahr 1960, sondern hörten auf Namen wie Unimog,
Kramer oder Deutz. Denn das Herz der Walddorfhäslacher hängt
besonders an den Schleppern, die am Sonntag zwar schwerfällig
tuckerten, sich aber alle als voll funktionstüchtig erweisen.
Willi Durst, Initiator der Oldtimer-Show, fuhr von den Zuschauern
bejubelt, etwa mit einem Fendt-Traktor aus dem Jahr 1949 vor. Als
Rathaus-Chefin braucht man allerdings einen anderen,
standesgemäßen fahrbaren Untersatz: Walddorfhäslachs
Bürgermeisterin Silke Höflinger suchte sich am Sonntag als
Dienstwagen einen weißen Mercedes 170 SD (Baujahr 1951) aus, nahm
aber nur auf dem Beifahrersitz Platz. Doch prompt wurde einem
vorgeführt, was passiert, wenn der Schultes das Lenken anderen
überlässt: Höflingers Mercedes verfuhr sich auf dem
Rundkurs durch Walddorf. (GEA)
Bilder vom Oldtimerkorso 2004: