GEA - Zeitungsbericht vom Straßenfest 2001
Mit Freude dabei
Beim Straßenfest ist ganz Walddorf auf den Beinen
Von Panja Eberle
Walddorfhäslach. (GEA) >>Vielleicht sollten wir wirklich mal mit dem DFB
reden<<, witzelte Liederkranz-Chef Gottlieb Wezel gestern. >>Es
wäre doch ganz geschickt, wenn er seine wichtigen Fußballspiele auf ein
anderes Wochenende verlegen würde.<< Das erste Septemberwochenende
gehört jedenfalls dem großen Walddorfer Straßenfest, das der Liederkranz seit
24 Jahren auf die Beine stellt. Dass am Samstagabend gewisse Publikumseinbußen
zu verzeichnen waren, nehmen die Sängerinnen und Sänger mit Humor. Jedenfalls
verpassten, diejenigen die sich für die Blamage des DFB-Teams vor dem Fernseher
setzten, einen gelungenen Festauftakt. Auf dem Walddorfer Busbahnhof, der
über's Wochenende zum gemütlichen Festplatz mutierte, konnte man es sich zu
den Klängen der San Remo-Band gut gehen lassen. Ursel Lembeck hatte zusammen
mit ihren Kinderchorkindern am frühen Samstagabend das Straßenfest eröffnet.
Danach blieb aber weder Groß noch Klein viel Zeit zum Singen. Schließlich
wurde jede Hand gebraucht: zum Rote bruzzeln, Kuchen aufschneiden oder
Schupfnudeln braten. Ein beeindruckendes Bild muss sich schon vor dem
Festbetrieb geboten haben, als sich sechs Sängerinnen und Sängersfrauen um
einen riesigen Zuber mit Kartoffel scharten und wie um ihr Leben schälten. Mit
Erfolg, denn am Ende schmeckte es hervorragend. Aufgabe der Kinderchorkinder war
es, die verschiedenen Spielstände zu betreiben. So hatten Dorothe und Jenny bei
der Wurfbude besonders viel zu tun. So ein Täfelchen Schokolade für ein paar
gute Schüsse ist schließlich ein nicht zu verachtender Preis. Das
>>Schnürles-Ziehen<< kam besonders bei den Kleinen gut an und
mancher stellte an dem neuen Glücksrad Fortunas Gunst auf die Probe. Neu beim
Straßenfest war auch der Bücherflohmarkt, auf dem die Besucher manches
Schnäppchen finden konnten. Alle Mitglieder hatten ihren Bücherschrank nach
entbehrlichen Schmöckern durchsucht. So konnten die Besucher, die oft auch den
verkaufsoffenen Sonntag des Gewerbevereins zum Bummeln nutzten, nach Herzenslust
stöbern. Zwischendurch machten auch mal Werner Goller und Bernhard Köhler mit
ihren Pferdegespannen beim Straßenfest Halt. Wotan und Racker, die beiden
prächtigen Schwarzwälder Füchse hatten dort eine kurze Verschnaufpause und
zogen dann mit der nächsten kräftigen Fuhre Schaulustiger weiter zu den
Geschäften.
Mit der Kutsche vorfahren und dann
beim >>Schnürles Ziehen>> absahnen: Beim Walddorfhäslacher
Straßenfest war's möglich.