»Kleine Augen sehen große Gefühle«
(Pressebericht GEA-Reutlingen)
VON MARA SANDER
WALDDORFHÄSLACH. Der Liederkranz Walddorf stellt
sich immer wieder mit großem Erfolg seinen eigenen hohen
Ansprüchen und übertrifft dabei die großen Erwartungen des
Publikums. Das war am Samstag in der voll besetzten
Gemeindehalle wieder einmal am herzlichen Beifall zu hören und
an der positiven Atmosphäre zu spüren. Die liebevolle Dekoration
mit vielen Herzen war sichtbarer Ausdruck für den Programminhalt
und die authentischen, klangvollen Aussagen in den Liedern.
Zum großen Schlussbild kamen bei
der Weihnachts- und Jahresfeier
des Liederkranzes Walddorf noch
mal alle Akteure auf die Bühne.
FOTO: SANDER
Die Chöre gestalteten den Abend, wie vom
Vorsitzenden Hans-Dieter Heim angekündigt,
»besinnlich, spannend, unterhaltsam und
schwungvoll«. Das gelang ihnen mit besinnlichen
Weihnachtsliedern zur Eröffnung, der mit
Spannung erwarteten Gewinnausgabe der Tombola,
und vor allem – »Facetten der Liebe – kleine
Augen sehen große Gefühle« – im Hauptteil.
Kinder beschrieben mit ihren Worten in
Videoclips von Inge Stipalkowsky die Themen
Liebe zu und von Gott, Eltern, Großeltern,
Freunden, Natur und Tieren, bevor die
Erwachsenenchöre das Gefühlsleben aller
Generationen im unterhaltsamen Teil des Abends
mit besten Noten zum Ausdruck brachten. Die San
Remo Band übernahm den schwungvollen Abschluss.
Besinnlich und spannend
Doch eins hatte der Vorsitzende, entsprechend
der zurückhaltenden Art der Chöre, sie nie
selbst in den Vordergrund zu stellen, nicht
erwähnt: Der Abend war ein optimal gesungenes
Plädoyer für tiefe Gefühle, Mitmenschlichkeit
und Nächstenliebe. Die Texte wurden nicht nur
nach Noten gesungen, sondern die Chöre haben
ihre aussagekräftigen Stimmen für
gesellschaftliche Werte erhoben.
So wurde der Schlagertext von Peter Alexander
»Hier ist ein Mensch« zum ausdrucksstarken
Aufruf für aktuelles Geschehen und Themen wie
Nächstenliebe, Nachbarschaft und damit auch
Flüchtlinge: jedem Menschen ohne Vorurteile zu
begegnen, stattdessen die Probleme zu erkennen
und zu helfen.
»Kennst du seine Sorgen? Weißt du wirklich, was
ihn quält? Schenke ihm Vertrauen, weil er dann
es dir erzählt. Hier ist ein Mensch, der ist
allein. Du bist es nicht. Ruf ihn herein«,
könnte ein Leitspruch sowohl für das Verhalten
gegenüber einsamen Nachbarn und Kollegen als
auch Fremden sein. Berührend auch »Schenk einem
Kind deine Zeit, Zuneigung und Zärtlichkeit« im
Hinblick darauf, außer Kindern vielleicht
Demenzkranken mit kindlichem Verhalten mehr Zeit
zu widmen. »Oma so lieb« als Solo von Liane
Hörmann klang nicht kitschig, sondern inniglich
überzeugend.
Unterhaltsam und schwungvoll
Der Frauen- und Männerchor unter Leitung von
Rosi Hertl und der Kinderchor unter Leitung von
Stefanie Wörz erhielten viel Lob.
Bürgermeisterin Silke Höflinger brachte es auf
den Punkt: »Was gibt es Schöneres und Besseres
als unseren Liederkranz?!« (GEA)